Die Bundeswehr: Randnotizen aus Afghanistan - Eigentlich...

Die Bundeswehr, Bundeswehrverband
Die Bundeswehr

April 2009 | Buchtipp Die Bundeswehr


"Randnotizen" heißt ein ungewöhnliches Buch, das eigentlich eine Diplomarbeit ist und eigentlich ein Tagebuch und dann doch wieder was anderes, und so ließe sich das weiterführen. Technisch gesehen ist das spiralgebundene Werk 128 Seiten stark und hat 75 Bilder. Die lassen "Randnotizen" wie eine Reportage über Afghanistan und die Bundeswehr im Einsatz erscheinen. Stimmt soweit. Auf etlichen der Bilder ist dann aber immer wieder ein Feldjäger zu sehen. Das ist Uwe D., der eigentlich Deißler heißt (Foto aus dem besprochenen Buch), Berufssoldat ist und wie so mancher andere auch Bilder aus der Einsatzzeit gesammelt hat und Tagebuch geführt und Briefe und E-Mails geschrieben.
Texte und Bilder lägen wohl noch heut in einer alten Kiste, so berichtet Uwe D., wenn die angehende Diplom-Gestalterin Simone Uetz-Fugel aus dem Wohnort des Hauptfeldwebels sich nicht tief hineingekniet hätte in die Materie und eben ein ganz besonderes Buch daraus gemacht hätte. Das in seiner Urform als Diplomarbeit gar noch in Flecktarn eingeschlagen war und die Prüfer obendrein ziemlich beeindruckte. Schon wieder: eigentlich. Eigentlich ist das Buch gar nicht leicht zu lesen, nicht bloß wegen seines bruchstückhaft montierten Inhalts, in dem Pressemitteilungen, Tagebucheinträge, persönliche Korrespondenz und Begriffsdefinitionen aus Internet-Nachschlagewerken einander beinahe zusammenhanglos abwechseln, die obendrein mal vom normal, mal vom hochkant gehaltenen Buch abgelesen sein wollen. Eigentlich passt das aber ganz gut zum Hin- und Hergerissensein des Berufssoldaten, der zwischen Auftragserfüllung Heimweh, zwischen Gefahr und Entspannung und zwischen gewaltige Gefühlsextreme gestellt ist.
Leser haben berichtet, daß sie sich gut wiedererkennen in den Erinnerungen und Aufzeichnungen des Feldjägers aus dem Allgäu, wenn sie selbst im Einsatz waren, oder daß ihre Angehörigen sie besser verstehen, wenn sie selbst Söhne, Töchter, Freunde, Kinder im Einsatz haben.

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